Einführung

Trotzdessen, dass die Literatur diesen neben Institutionen wie dem Schwarzen Adlerorden nennt beförderte nicht eine entsprechende Forschung und Analyse des neueren sächsischen Ordenswesens, wie sie unter anderem das preußische Ordenswesen erfuhr. Einige überblickende Publikationen – beispielsweise von Paul Arnold oder Gert Oswald – thematisierten auch den Orden den Rautenkrone und dessen Historie allgemein im Kreise anderer sächsischer Orden, doch detaillierte Studien zählten zu den Desiderata der Landesgeschichte Sachsens.

Das als Bachelorarbeit eingereichte Projekte zum sächsischen Haus- bzw. Hoforden hatte derweil zweierlei als Ziel. Einerseits fehlte es bis anhin an einer wissenschaftlichen Transkription bzw. Edition der Ordensstatuten, die noch zu Zeiten des Bestehens nie gedruckt und veröffentlicht wurden. Doch bilden diese Statuten die rechtliche Grundlage eines jeden Ordens, sodass für phaleristische und prosporische Auseinanderetzungen, wie sie auch in der Arbeit im Anschluss vorgenommen wurden, eine fundierte Basis – wie in Form einer Transkription dieser Rechtstexte – nicht fehlen darf.

Hauptanliegen war neben einer zusätzlichen phaleristischen Betrachtung der Verleihungspraxis – Zeremoniell, Ausgestaltung der Insignien, etc. – die Untersuchung der Verleihungen. Wer erhielt den Orden? Lässt sich auch sagen warum? Welche gesellschaftliche Schicht bildete die Zahl der Ritter womöglich ab? Was waren die allgemeinen Zwecke einer Ordensverleihung von Hausorden am sächsischne Hof durch den jeweiligen sächsischen König.

Im Rahmen dieser Fragestellung ist eine umfangreiche Datenbank aller Ritter des Hausordens der Rautenkrone entstanden: mit Angaben zu Beruf, Titel/Rang und Lebensdaten. Das Vorgehen hierzu und die Ergebnisse der Arbeit wurden in folgendem Blogbeitrag näher beschrieben: https://saxorum.hypotheses.org/8132